Ausstellung »Naerved – Beinahe« im Kunsthaus Kappeln eröffnet

Das Kunsthaus Kappeln lud zur Vernissage der Ausstellung »NÆRVED – BEINAHE«, kuratiert von der dänischen Künstlerin Lone Borgersen. Wie so oft bei den Ausstellungen in dem liebevoll geführten Haus in Kappeln war auch diesmal der Kunstverein Schleswig herzlich eingeladen.

Die Ausstellung »NÆRVED – BEINAHE« ist das Ergebnis einer engen freundschaftlichen und kulturellen Verbindung zwischen der Stadt Kappeln und dem dänischen Fåborg auf der Insel Fünen. In diesem Geist ist auch das Konzept der Ausstellung gewachsen: vier Künstlerinnen aus Dänemark zeigen Arbeiten, die in unterschiedlicher Technik, aber mit einem gemeinsamen Fokus auf die Natur entstanden sind. Natur und Landschaften, die unseren im schleswig-holsteinischen Angeln sehr ähnlich sind.

Ob in filigranen Kaltnadelradierungen von Kirsten Hesselager, fein gearbeiteten Skulpturen von Sabine Jensen, zarten Aquarellen von Lone Borgersen oder ausdrucksstarken Ölbildern von Brigitte Lykke Madsen – die Werke fordern keinen lauten Auftritt, sie laden vielmehr zum Innehalten ein. Sie berühren, wie ein leiser Gedanke, ein Gefühl, das man kaum benennen kann. Es ist diese stille Intensität, die den Besuch der Ausstellung zu einem besonderen Erlebnis macht. Man meint, nicht nur Landschaft zu sehen, sondern sich selbst darin zu begegnen –nahezu, beinahe.

Lone Borgersen, selbst bildende Künstlerin aus Fåborg, hat die Ausstellung mit sicherem Gespür für die Harmonie der Arbeiten kuratiert. Ihre Auswahl unterstreicht nicht nur das feine Zusammenspiel der Exponate, sondern auch die grenzüberschreitende Kraft der Kunst. In ihrer kurzen Ansprache zur Eröffnung dankte sie dem Kunsthaus Kappeln für die herzliche Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung des künstlerischen Austauschs über Ländergrenzen hinweg.

Das Kunsthaus Kappeln beweist mit dieser Ausstellung einmal mehr seine Bedeutung für die Kulturszene der Stadt. Regelmäßig lädt es Künstler*innen aus der Region ein und schafft damit Räume für Dialog und Begegnung – mit Kunst, mit anderen Menschen, mit sich selbst. Mit der Ausstellung  »NÆRVED – BEINAHE« ist dies wieder sehr gut gelungen. Danke für die Einladung!

Die Ausstellung ist noch bis 14. Dezember 2025 im Kunsthaus Kappeln zu sehen. Ein Besuch lohnt sich – beinahe unausweichlich.

Exkursion zur NordArt 2025

Kunst als universelle Sprache

Der Besuch der 23 Mitglieder des Kunstvereins Schleswig auf der diesjährigen Nordart war eine gelungene Gelegenheit, Kunst aus aller Welt zu erleben und sich mit den aktuellen Fragestellungen der globalen Kunstszene auseinanderzusetzen. Die Nordart, eine der bedeutendsten Ausstellungen in Norddeutschland, legte in diesem Jahr ihren Fokus auf die Vielfalt der Perspektiven und den Dialog der Kulturen. In den historischen Hallen der alten Gießerei und dem weitläufigen Skulpturenpark wurden beeindruckende Werke präsentiert, die nicht nur mit Form und Farbe, sondern vor allem mit ihren tiefgründigen Konzepten faszinierten.

Die zentrale Frage, die über der diesjährigen Nordart schwebte, lautete: Kann Kunst eine universale Sprache sprechen und damit alle Menschen, egal welcher Herkunft, erreichen? Diese Frage wurde durch die Vielzahl der gezeigten Werke auf unterschiedliche Weise thematisiert. Inmitten der atemberaubenden Kulisse der ehemaligen Gießerei und der Freiluftinstallation im Skulpturenpark standen die Arbeiten von Künstlern aus aller Welt, die durch ihre individuellen Perspektiven und kulturellen Hintergründe neue Sichtweisen auf unser globales Miteinander eröffneten.

Die Mitglieder des Kunstvereins Schleswig wurden bei ihrem Rundgang von zwei Kunsthistorikerinnen begleitet, die einige Werke nicht nur mit profundem Wissen, sondern auch mit einer fast schon philosophischen Perspektive erklärten. Ihre Führung war nicht nur informativ, sondern auch anregend, da sie immer wieder zum Nachdenken anregte. Die Kunstwerke wurden aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet: nicht nur als ästhetische Objekte, sondern auch als Träger von Botschaften, die tief in den Fragen der Identität, der kulturellen Zugehörigkeit und der globalen Vernetzung verankert sind.

Ob abstrakte Malerei, filigrane Skulpturen oder aufwendige Installationen – die Vielfalt der Kunstwerke spiegelte die Komplexität der Welt wider. Dabei war es besonders spannend zu beobachten, wie die Kunst es vermag, über Sprachbarrieren hinweg zu kommunizieren und universelle Themen wie Krieg, Frieden, Verlust, Hoffnung und die Natur in unterschiedlichster Weise zu behandeln.

Der Rundgang über die Nordart, der mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken im Ausstellungscafé abgerundet wurde, bot zudem eine willkommene Gelegenheit für einen informellen Austausch unter den Kunstvereinsmitgliedern. In entspannter Atmosphäre ließen sich die Eindrücke des Tages vertiefen, und viele der Teilnehmer zeigten sich besonders von der interkulturellen Dimension der Werke beeindruckt.

Die Nordart 2025 bestätigte einmal mehr ihren Ruf als eine Plattform für künstlerische Vielfalt und interkulturellen Austausch. Für die Mitglieder des Kunstvereins Schleswig war der Besuch nicht nur ein ästhetisches Vergnügen, sondern auch eine Gelegenheit zur Reflexion über die Rolle der Kunst in einer globalisierten Welt.

Wer die Nordart noch nicht gesehen hat, sollte sich unbedingt die Gelegenheit nicht entgehen lassen. Denn Kunst, so zeigt diese Ausstellung, kann tatsächlich eine universelle Sprache sprechen – und sie erreicht uns alle.

Impressionen
Fotos: Meike Roos

Künstlerstammtisch geht an den Start

Heiterer Auftakt beim ersten Künstlerstammtisch im Quartier 36

Mit viel guter Laune und kreativer Energie fand am vergangenen Donnerstag der erste Künstlerstammtisch des Kunstvereins im Quartier 36 statt. Insgesamt 15 Mitglieder folgten der Einladung und machten den Abend zu einem lebendigen Treffpunkt des Austauschs und der Inspiration.

In entspannter Atmosphäre wurde nicht nur über bevorstehende Aktivitäten und Angebote des Kunstvereins gesprochen – auch persönliche Projekte, Ideen und Wünsche fanden reichlich Raum. Schnell wurde klar: Der Wunsch nach mehr Miteinander und kreativem Dialog ist groß.

Umso erfreulicher, dass die Idee eines regelmäßigen Stammtisches auf begeisterte Zustimmung stieß. »Endlich haben wir einen Ort, um uns auch außerhalb der offiziellen Veranstaltungen kennenzulernen und auszutauschen«, war aus mehreren Ecken zu hören.

Der nächste Künstlerstammtisch ist bereits in Planung – am 8. Januar 2026 wird wieder geschnackt. Alle Mitglieder und Interessierten sind herzlich willkommen!

Kreative Köpfe, gute Gespräche – so darf es gerne weitergehen. Ein ganz großes Dankeschön an Janine Willhöft für ihre Gastfreundschaft!