Chronik
Der Kunstverein Schleswig und Umgebung e.V. ist am 17. April 1986 von aktiven Kunstschaffenden und anderen Kunstinteressierten aus Schleswig und den umliegenden Orten als gemeinnützige Institution gegründet worden. In nächster Zeit wird diese Chronik mit »Leben« gefüllt. Damit besteht für alle Kunstfreunde die Möglichkeit, die wechselnde Historie des Vereins kennenzulernen, so die 1. Vorsitzende Inke Asmussen. Und nun geht's los mit der Chronik, schauen Sie sich um.
Wir starten 1986 ...
Die ersten Jahre 1986 bis 1990
Am 17. April 1986 fand ein erstes Vorgespräch zur Gründung unseres Kunstvereins in Schleswig in den Räumen der Volkshochschule auf Einladung von Dr. Karl-Heinz Hoyer statt. Am 12. November 1986 dann die Gründungsversammlung auf dem Kaack-Hof in Twedt bei Beate Schuppan-Kaack. Weitere Gründungsmitglieder waren Karl-Heinz Clausen, Gerd Guse und Joseph Gerats. Ausserdem waren noch Maike Westphal, Esmat Osman Bey, Wolfgang Siegmund und Uwe M. und Sieglinde Troppenz auf der Gründungsversammlung anwesend. Die Gründung des Kunstvereins wurde durch eine Ausstellung mit Arbeiten einiger Gründungsmitglieder und Ulrike Klaushenke aus Schierensee bei Kiel als Gast umrahmt. Zeitgleich fand damals auch eine Ausstellung mit kunsthandwerklichen Arbeiten bei dem Bildhauer Joseph Gerats in der »Fabrik 147« in Loit statt. Ziel des Kunstvereins war es, seinen akademisch ausgebildeten Mitgliedern Ausstellungsmöglichkeiten zu verschaffen, da weder das Landesmuseum noch das Stadtmuseum die Möglichkeit dazu bot.
Der Schriftsetzer und Grafiker Gerd Guse aus Schuby übernahm seinerzeit den Vorsitz des Kunstvereins. Karl-Heinz Hoyer, Kunsthistoriker und Leiter der Volkshochschule, wurde zweiter Vorsitzender. Die Malerin Beate Schuppan-Kaack wurder Schriftführerin, Kassenwart wurde der ehemalige Kunsterzieher und Maler Karl-Heinz Clausen.
Es folgen erste Lehrgänge und Ausstellungen …
Am 15. Februar 1987 begann ein mehrwöchiger Lehrgang mit dem Thema: »Künstler und Tendenzen der modernen Kunst – Wege zur Kunstbetrachtung« unter der Leitung von Karl-Heinz Hoyer.
Die Vernissage der ersten Ausstellung mit Arbeiten von Kunstvereinsmitgliedern in der Kreissparkasse am Capitolplatz in Schleswig fand am 27. März 1987 statt.
Für das darauffolgende Jahr 1988 sind in den Unterlagen des Kunstvereins keine öffentlichen Aktivitäten verzeichnet. Im Jahr 1989 stellt der Glückburger Künstler Siegbert Amler unter der Schirmherrschaft des Kunstvereins im Graukloster im Schleswiger Rathaus aus. Er zeigt Zeichnungen, Holzskulpturen und Bronzeplasiken.
Im Februar 1990 unternimmt eine Delegation des Kunstvereins mit Jürgen Mense und Esmat O. Bey eine Fahrt in die Barlach–Stadt Güstrow mit Besichtigung des Schlossmuseums.
Mitte des Jahres 1990 fand die Sommerausstellung der »Randbøl–Gruppe« aus Schleswigs dänischer Partnerstadt Vejle im »Rothenkrug« in Dannewerk statt. Der »Rothenkrug« wurde kurze Zeit davor von Esmat O. Bey gepachtet und mit dem Ziel umgebaut, dort ein Kulturzentrum zu errichten. Es war bereits eine Glasgalerie entstanden, in der er schon einige Ausstellungen gezeigt hatte. Außerdem gab es Werkstätten, in denen Kunstunterricht und Workshops angeboten wurden. Kurz danach gab es eine Gegenausstellung mit Arbeiten von 35 Kunstvereinsmitgliedern im Rathaus von Egtves bei Vejle. Es folgten ein »Berliner Abend«, eine Ausstellungen mit Mischtechniken von Erika Maria Riemer–Sartory und im Anschluss Arbeiten von Karin Mohrdieck. Der Studentenchor aus Güstrow besuchte den Kunstverein zum Herbstfest und ebenfalls im Herbst wurde eine Ausstellung mit Keramikarbeiten aus Güstrow und Schuby eröffnet, die von »Bildern der Revolution« in der Kreissparkasse in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative »Deutsche Einheit« begleitet wurde. Ein Kunstarbeits–Wochenende im »Rothenkrug« mit Künstlerinnen aus Güstrow beschloss das Jahr. Zum Vorstand zählte zu dieser Zeit Gerd Guse als 1. Vorsitzender, Sieglinde Troppenz als Schatzmeisterin, Gudrun Gaida-Sachse als Schriftführerin und Dr. Anke Carstens-Richter als stellvertretende Vorsitzende.
Neustart mit erweitertem Konzept 1991 bis 1996
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1991 stellten die drei Gründungsmitglieder Karl-Heinz Hoyer, Eva Hoyer und Maike Westphal den Antrag auf Auflösung des Kunstvereins und erklärten gleichzeitig ihren Austritt aus dem Verein. Auch der 1. Vorsitzende des Kunstvereins, Gerd Guse stellte sein Amt zur Verfügung. Zur Begründung führte Guse nicht nur berufliche Gründe an, sondern beklagte auch die fehlende Unterstützung der Mitglieder bei den Aktivitäten des Vereins. Allerdings war die Anzahl der Mitglieder damals mit ungefähr fünfzehn Kunstschaffenden sehr begrenzt. Glücklicherweise erklärte sich der Architekt Esmat Osman Bey spontan bereit, den Vorsitz des Kunstvereins zu übernehmen. In der folgenden Abstimmung wurde die Auflösung des Vereins mit knapper Mehrheit abgewendet. Schon im Januar 1990 hatte sich der Vorstand auf eine neue Zielsetzung geeinigt. Die bisherige Konstruktion des Vereins – kleiner aktiver Kreis von Künstlern und einigen fördernden Mitgliedern – sollte weitgehend aufgehoben werden, um mehr Mitglieder gewinnen zu können, damit die Kunstszene wirksamer belebt werden könne.
Bereits einen Monat nach der verhinderten Auflösung des Kunstvereins am 13. Februar 1991 fand die nächste Mitgliederversammlung in der Gaststätte »Rothenkrug« in Dannewerk statt, um ein Programm für die kommenden Monate zu erarbeiten. Schnell einig wurden sich die anwesenden Mitglieder darüber, dass in Zukunft nicht nur akademisch ausgebildete Künstlerinnen und Künstler aufgenommen werden sollten, sonder auch auch Autodidakten, die sich durch Kurse und Seminare bereits so weit entwickelt hatten, dass sie sich an Ausstellungen beteiligen konnten.
Um einen Überblick über die zeitgenössische Kunstentwicklung zu bekommen, sollten auch Ausstellungen von auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt werden. Zusätzlich wurde vereinbart, regelmäßig Exkursionen in die großen Museen Schleswig-Holsteins und Hamburg anzubieten. Dies galt selbstverständlich auch für die Ausstellungen des Landesmuseums für Kunst– und Kulturgeschichte auf Schloss Gottorf wie auch für die Foto–Ausstellungen im heutigen Stadtmuseum. Diskutiert wurde auch über Atelierbesuche bei renommierten Kunstschaffenden, die Bildung von Malgruppen, jährlich stattfindende Sommerfeste bzw. Grillabende bei denen sich die Mitglieder näher kennenlernen sollten. Außerdem wurden regelmäßige Stammtischabende verabredet.
Ende Oktober war eine Bilderausstellung von Mitgliedern des Kunstvereins in der Stadtbücherei eröffnet worden, die in der »Malwerkstadt« in der ehemaligen Bushalle am Stadtfeld entstanden war. Diese von Esmat Osman Bey privat angemieteten Räumlichkeiten waren früher Aufenthaltsräume des Buspersonals und sollten in Zukunft als Kulturzentrum dienen. Mitte Dezember wurden dort auch die ersten Malkurse angeboten.
Vorträge, Atelierbesuche, Kunstseminare und Flamenco
Im Jahr 1992 bot der Kunstverein Schleswig ein vielfältiges kulturelles Programm für seine Mitglieder an. Vorträge von Dr. Dr. in der Beeck zum Thema »Kunst und Psychiatrie« oder von Siegbert Amler »Mit dem Zeichenstift und Kamera durch Afrika«. Die Highlights waren bestimmt die Atelierbesuche bei Hans–Ruprecht Leiß in Flensburg und dem Maler Peter Nagel in Flintbek sowie das Kunstseminar auf Sylt. Auch gab es wieder Ausstellungen von Vereinsmitgliedern in der Stadtbücherei: Jeanette Günther »Mittendrin« und »Hinter blauen Türen« von Gudrun Gaida–Sachse. Ein Flamenco–Tanzabend in der Halle des heutigen Stadtmuseums löste wahre Begeisterungsstürme aus. Schon im Frühjahr 1992 gründete der 1. Vorsitzende Bey das »Feuilleton«, eine Kommunikations– und Begegnungsstätte für Freunde der Kunst im Eckhaus Gallberg/Klosterhoferstraße, Gallberg 30. Zur Eröffnungsfeier am 14. April 1992 stellten 14 Mitglieder des Kunstvereins Bilder, Grafiken und Plastiken aus. In den kommenden Monaten wurden neben Ausstellungen und Lesungen auch Weinabende veranstaltet. Ab September 1992 gab die Kunstpädagogin Sylvie Buske regelmäßig Malkurse für Jugendliche und Erwachsene in der Malwerkstatt. Die Nachfrage war so groß, dass nicht alle Anfragen berücksichtigt werden konnten. In Zusammenarbeit mit der VHS Schleswig bot der Verein am Ende des Jahres noch einen Fotoworkshop mit dem Titel: »Von Angesicht zu Angesicht – Fotografische Experimente mit dem Ich« an. Am 27. November wurde die letzte Gemeinschaftsausstellung, diesmal der Aquarellgruppe, in der Stadtbücherei eröffnet.
Neue Ausstellungsräume im Graukloster
Schon vor der Sommerpause im Jahre 1993 hatte der Kunstverein das Angebot der Stadt Schleswig erhalten, die sonst nicht genutzten Räumlichkeiten des Grauklosters für Ausstellungen zu nutzen. Dazu gehörten der Eingangsbereich an der linken Seite hinter dem Rathaus mit separatem Eingang, der ehemalige Kreuzgang sowie die »Gothische Halle«, in der die Fresken aus mittelalterlicher Zeit, unter anderem eine Kreuzigungsszene, bei der Renovierung soweit wie möglich restauriert worden waren. Am 28. November 1993 wurde dort eine Doppelausstellung mit »Erotischen Phantasien« des polnischen Künstlers Andrej Szadkowski und abstrakten Papierarbeiten in Marmoriertechnik von Steffi Wendel eröffnet. Schon am Tag der Eröffnung drängten sich mehr als 50 Besucher durch die Ausstellung. Das Jahr 1993 war gespickt mit interessanten Aktivitäten des Kunstvereins wie zum Beispiel der Exkursion nach Rendsburg zur Josef Beuys Ausstellung, der Fahrt nach Hamburg zur Picasso Ausstellung in der Kunsthalle mit anschließendem Besuch der Pompeji Ausstellung oder der Atelierbesuch bei Manfred Sihle–Wissel in Brammer. Leider musste in diesem Jahr auch das »Feuilleton« wieder aufgegeben werden, sodass der Künstlerstammtisch mal im Domcafé oder im Restaurant Schleimöve stattfand.
Schleswiger Kulturtage
Wie schon in den vorvergangenen Jahren und ebenso in den folgenden Jahren beteiligte sich der Kunstverein sowohl an den Schleswiger Kulturtagen als auch mit einer Straßenmalaktion an den Kinderkulturtagen. Der Verein war mit seinem niederschwelligen und abwechslungsreichen Angebot für Schlwesig ein Gewinn, was sich auch in den Mitgliederzahlen ablesen lassen konnte. Seinen Abschluss fand das Jahr 1993 bei einer Adventsfeier in der »Malwerkstatt« am Stadtfeld.
Zu Gast beim »Realisten–Symposium in Unewatt
Das Jahr 1994 startete schon am 6. Februar mit einer Führung durch die Ausstellung »Hans Wimmer – das Atelier« auf Schloss Gottorf, gefolgt von einem Atelierbesuch bei Maria Reese und Carl Lamberts in Groß Wittensee. Es folgten eine Führung durch die Coban–Ausstellung im Städtischen Museum, Vorträge, der Besuch der Chagall–Ausstellung auf Schloss Gottorf und der Besuch des »Realisten–Symposiums« in Unewatt, wo man namhaften deutschen Realisten über die Schulter schauen konnte. Wolfgang Klockow führte im August durch die Foto–Ausstellung »Unterwelten – Orte im Verborgenen«. Im September gab es eine weitere Exkursion nach Hamburg in die Ausstellung »Meisterwerke aus dem Guggenheimmuseum«, einen Grillabend und eine Gemeinschaftsausstellung der Mitglieder des Kunstvereins im Graukloster. Das Jahr wurde durch Exkursionsfahrten nach Husum, Rendsburg und Flensburg abgerundet.
Eva Reuter wird neue Kassenwartin
Bei der Jahreshauptversammlung im Juni 1995 stellte die langjährige Kassenwartin Sieglinde Toppenz ihr Amt zur Verfügung. Als neue Kassenwartin wurde Eva Reute gewählt. Der Vorstand setzte sich zu dieser Zeit aus Esmat Osman Bey (1. Vorsitzender), Dr. Anke Carstens–Richter (stellvertretende Vorsitzende), Ilse Klockow (Schriftführerin) und Eva Reuter (Kassenwartin) zusammen. Ebenfalls im Juni 1995 erhielten der Kunstverein und die Initiative Kulturzentrum e. V. die endgültige Zusage der Stadt, dass die Vereine die Räume im linken Teil der ehemaligen Bushalle bis auf weiteres nutzen dürfen. Auch das Jahr 1995 hielt zahlreiche Führungen und Exkursionen bereit, wie zum Beispiel die Führung durch die neue Jugendstilabteilung oder »Die Maler der Brücke«, beides Schloss Gottorf. Exkursionen nach Hamburg zur »Retrospektive Anna Ancher« im Altonaer Museum, »Krieger des Jenseits« in der Kunsthalle und ein Besuch bei »artefact« in Glücksburg. Ein Highlight war die Ausstellung von elf Mitgliedern des Kunstvereins Schleswig in Vejle/Dänemark und die Gegenausstellung des Kunstvereins Vejle im Graukloster. Auch gab es wieder Malen für Kinder und einen Atelierbesuch bei Doris Rüstig–Ladewig in Norderbrarup. Pünktlich zur Adventsfeier des Kunstvereins im Dezember 1995 erschien das neue Buch des Vereinsmitglieds Detlef Peters »Wiehnachtsmann...loch doch mol« mit einem Umschlagbild von Gerd Schmeling. Die Weihnachtsausstellung fand zum ersten Mal in der »Lütt–Galerie« in Fahrdorf statt. 21 Kunstvereinsmitglieder stellten ihre Werke in unterschiedlichen Techniken aus; Fünf Bilder wurden schon am Eröffnungsabend verkauft.
Wie die Zeit vergeht – 10 Jahre Kunstverein
Zu Beginn des Jahres 1996 waren die Renovierungsarbeiten in den Räumlichkeiten der ehemaligen Bushalle am Stadtfeld weitgehend abgeschlossen, sodass dort die ersten Kunstkurse und Stammtischabende stattfinden konnten. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Vereins fand am 5. November 1996 eine große Ausstellung mit dem Thema »Winter« von zehn Kunstvereinsmitgliedern in den frisch renovierten Räumen statt. Schon ab Januar hatte der Vorstand wieder zahlreiche Veranstaltungen geplant. Von Weinverkostung und Sommerfest über Vorträge, Diskussionen, Ausstellungs– und Atelierbesuche bis hin zu Exkursionen war alles dabei. Im Frühjahr stellten 12 Mitglieder ihre Aquarellarbeiten im Plenarsaal des Oberlandesgerichts aus und im Herbst zeigten Anna Brügmann, Sybille Woltersdorf, Eva Freudenreich–Koll, Sigrid–Marie Möller und Brita Lange–Kauth ihre Arbeiten im Graukloster. Eine erste Kunstreise nach Paris in Zusammenarbeit mit der VHS Kropp war ein voller Erfolg. Auf der Jahreshauptversammlung am 6. Juni wurde Heiner Meier als Kassenwart neu in den Vorstand gewählt. Die Mitgliederzahl des Kunstvereins Schleswig e. V. war zu diesem Zeitpunkt bereits auf 137 angewachsen und der Verein erfreute sich zunehmender Beliebtheit.
Ehemalige Bushalle wird dauerhaft neues Domizil
Ab Januar 1997 konnten die Räumlichkeiten der ehemaligen Bushalle nicht nur für Einzel– und Gemeinschaftsausstellungen genutzt werden, die vom Kunstverein organisiert worden waren, sondern alle Mitglieder erhielten die Möglichkeit, Ausstellungen in Eigenregie zu veranstalten. Montags und dienstags hatten sich zwei feste Malgruppen etabliert und auch andere Vereine nutzten die Räume für Versammlungen. Neben vier Gemeinschaftsausstellungen und mehreren Führungen zeigte der Kunstverein 1997 eine außergewöhnliche Ausstellung mit dem Titel »Überfahrt« im Gothischen Saal des Rathauses. Künstlerin war Anke Landtau. Sie hatte sich intensiv mit dem Thema Ursprung des Lebens, Macht und Vergänglichkeit sowie dem Mythos von der letzten Fahrt ins Jenseits beschäftigt. Sie inszenierte ein Boot mit verschiedenen anderen Objekten in der Mitte des großen Raums mit den mittelalterlichen Fresken. Ein ebenso ungewöhnliches wie erfolgreiches Projekt organisierte der Kunstverein zusammen mit amnesty international. Anlässlich des 20–jährigen Bestehens der Schleswiger AI–Gruppe wurde eine Kunstauktion im Städtischen Museum veranstaltet, bei der zahlreiche Bilder von Vereinsmitgliedern und gespendete Werke von Künstlern wie Friedel Anderson, Diether Kressel und Hans–Ruprecht Leiß, um nur einige zu nennen, für den guten Zweck versteigert wurden.
Dr. Anke Carstens–Richter übernimmt den Vorsitz
Bei der Jahreshauptversammlung des Kunstvereins am 24. Februar 1998 wurde Dr. Anke Carstens–Richter zur 1. Vorsitzenden gewählt und Wolfgang Klockow als ihr Stellvertreter. Kassenwart und Schriftführerin wurden in ihren Ämtern bestätigt. Esmat Osman Bey wurde zum Ehrenvorsitzenden.
Neustart mit erweiterten Konzept 1991 bis 1996
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1991 stellten die drei Gründungsmitglieder Karl-Heinz Hoyer, Eva Hoyer und Maike Westphal den Antrag auf Auflösung des Kunstvereins und erklärten gleichzeitig ihren Austritt aus dem Verein. Auch der 1. Vorsitzende des Kunstvereins, Gerd Guse stellte sein Amt zur Verfügung. Zur Begründung führte Guse nicht nur berufliche Gründe an, sondern beklagte auch die fehlende Unterstützung der Mitglieder bei den Aktivitäten des Vereins. Allerdings war die Anzahl der Mitglieder damals mit ungefähr fünfzehn Kunstschaffenden sehr begrenzt. Glücklicherweise erklärte sich der Architekt Esmat Osman Bey spontan bereit, den Vorsitz des Kunstvereins zu übernehmen. In der folgenden Abstimmung wurde die Auflösung des Vereins mit knapper Mehrheit abgewendet. Schon im Januar 1990 hatte sich der Vorstand auf eine neue Zielsetzung geeinigt. Die bisherige Konstruktion des Vereins – kleiner aktiver Kreis von Künstlern und einigen fördernden Mitgliedern – sollte weitgehend aufgehoben werden, um mehr Mitglieder gewinnen zu können, damit die Kunstszene wirksamer belebt werden könne.
Bereits einen Monat nach der verhinderten Auflösung des Kunstvereins am 13. Februar 1991 fand die nächste Mitgliederversammlung in der Gaststätte »Rothenkrug« in Dannewerk statt, um ein Programm für die kommenden Monate zu erarbeiten. Schnell einig wurden sich die anwesenden Mitglieder darüber, dass in Zukunft nicht nur akademisch ausgebildete Künstlerinnen und Künstler aufgenommen werden sollten, sonder auch auch Autodidakten, die sich durch Kurse und Seminare bereits so weit entwickelt hatten, dass sie sich an Ausstellungen beteiligen konnten.
Um einen Überblick über die zeitgenössische Kunstentwicklung zu bekommen, sollten auch Ausstellungen von auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt werden. Zusätzlich wurde vereinbart, regelmäßig Exkursionen in die großen Museen Schleswig–Holsteins und Hamburg anzubieten. Dies galt selbstverständlich auch für die Ausstellungen des Landesmuseums für Kunst– und Kulturgeschichte auf Schloss Gottorf wie auch für die Foto–Ausstellungen im heutigen Stadtmuseum. Diskutiert wurde auch über Atelierbesuche bei renommierten Kunstschaffenden, die Bildung von Malgruppen, jährlich stattfindende Sommerfeste bzw. Grillabende bei denen sich die Mitglieder näher kennenlernen sollten. Außerdem wurden regelmäßige Stammtischabende verabredet.
Erste Lehrgänge und Ausstellungen...
Am 15. Februar 1987 begann ein mehrwöchiger Lehrgang mit dem Thema: »Künstler und Tendenzen der modernen Kunst – Wege zur Kunstbetrachtung« unter der Leitung von Karl-Heinz Hoyer.
Die Vernissage der ersten Ausstellung mit Arbeiten von Kunstvereinsmitgliedern in der Kreissparkasse am Capitolplatz in Schleswig fand am 27. März 1987 statt.
Für das darauffolgende Jahr 1988 sind in den Unterlagen des Kunstvereins keine öffentlichen Aktivitäten verzeichnet. Im Jahr 1989 stellt der Glückburger Künstler Siegbert Amler unter der Schirmherrschaft des Kunstvereins im Graukloster im Schleswiger Rathaus aus. Er zeigt Zeichnungen, Holzskulpturen und Bronzeplasiken.
Im Februar 1990 unternimmt eine Delegation des Kunstvereins mit Jürgen Mense und Esmat O. Bey eine Fahrt nach Güstrow mit Besichtigung des Schlossmuseums.
Mitte des Jahres 1990 fand die Sommerausstellung der »Randbøl–Gruppe« aus Schleswigs dänischer Partnerstadt Vejle im »Rothenkrug« in Dannewerk statt. Der »Rothenkrug« wurde kurze Zeit davor von Esmat O. Bey gepachtet und mit dem Ziel umgebaut, dort ein Kulturzentrum zu errichten. Es war bereits eine Glasgalerie entstanden, in der er schon einige Ausstellungen gezeigt hatte. Außerdem gab es Werkstätten, in denen Kunstunterricht und Workshops angeboten wurden. Kurz danach gab es eine Gegenausstellung mit Arbeiten von 35 Kunstvereinsmitgliedern im Rathaus von Egtves bei Vejle. Es folgten ein »Berliner Abend«, eine Ausstellungen mit Mischtechniken von Erika Maria Riemer–Sartory und im Anschluss Arbeiten von Karin Mohrdieck. Der Studentenchor aus Güstrow besuchte den Kunstverein zum Herbstfest und ebenfalls im Herbst wurde eine Ausstellung mit Keramikarbeiten aus Güstrow und Schuby eröffnet, die von »Bildern der Revolution« in der Kreissparkasse in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative »Deutsche Einheit« begleitet wurde. Ein Kunstarbeits–Wochenende im »Rothenkrug« mit Künstlerinnen aus Güstrow beschloss das Jahr.

Neustart mit erweiterten Konzept 1991 bis 1996
Auf der Jahreshauptversammlung im Januar 1991 stellten die drei Gründungsmitglieder Karl-Heinz Hoyer, Eva Hoyer und Maike Westphal den Antrag auf Auflösung des Kunstvereins und erklärten gleichzeitig ihren Austritt aus dem Verein. Auch der 1. Vorsitzende des Kunstvereins, Gerd Guse stellte sein Amt zur Verfügung. Zur Begründung führte Guse nicht nur berufliche Gründe an, sondern beklagte auch die fehlende Unterstützung der Mitglieder bei den Aktivitäten des Vereins. Allerdings war die Anzahl der Mitglieder damals mit ungefähr fünfzehn Kunstschaffenden sehr begrenzt. Glücklicherweise erklärte sich der Architekt Esmat Osman Bey spontan bereit, den Vorsitz des Kunstvereins zu übernehmen. In der folgenden Abstimmung wurde die Auflösung des Vereins mit knapper Mehrheit abgewendet. Schon im Januar 1990 hatte sich der Vorstand auf eine neue Zielsetzung geeinigt. Die bisherige Konstruktion des Vereins – kleiner aktiver Kreis von Künstlern und einigen fördernden Mitgliedern – sollte weitgehend aufgehoben werden, um mehr Mitglieder gewinnen zu können, damit die Kunstszene wirksamer belebt werden könne.
Bereits einen Monat nach der verhinderten Auflösung des Kunstvereins am 13. Februar 1991 fand die nächste Mitgliederversammlung in der Gaststätte »Rothenkrug« in Dannewerk statt, um ein Programm für die kommenden Monate zu erarbeiten. Schnell einig wurden sich die anwesenden Mitglieder darüber, dass in Zukunft nicht nur akademisch ausgebildete Künstlerinnen und Künstler aufgenommen werden sollten, sonder auch auch Autodidakten, die sich durch Kurse und Seminare bereits so weit entwickelt hatten, dass sie sich an Ausstellungen beteiligen konnten.
Um einen Überblick über die zeitgenössische Kunstentwicklung zu bekommen, sollten auch Ausstellungen von auswärtigen Künstlerinnen und Künstlern gezeigt werden. Zusätzlich wurde vereinbart, regelmäßig Exkursionen in die großen Museen Schleswig–Holsteins und Hamburg anzubieten. Dies galt selbstverständlich auch für die Ausstellungen des Landesmuseums für Kunst– und Kulturgeschichte auf Schloss Gottorf wie auch für die Foto–Ausstellungen im heutigen Stadtmuseum. Diskutiert wurde auch über Atelierbesuche bei renommierten Kunstschaffenden, die Bildung von Malgruppen, jährlich stattfindende Sommerfeste bzw. Grillabende bei denen sich die Mitglieder näher kennenlernen sollten. Außerdem wurden regelmäßige Stammtischabende verabredet.