Am Freitag, den 21. November 2025 war es wieder so weit: Der Kunstverein eröffnete eine weitere spannende Ausstellung, kuratiert von Bernd Wilms, in den Räumen des Quartiers 36 mit Arbeiten der Künstlerinnen Heidemarie Utecht und Jutta Heilmann. Beide Künstlerinnen sind im Verein Natur & Kultur Carlshöhe in Eckernförde (nakuev) beheimatet und noch bis zum 23. Januar 2026 zu Gast in Schleswig.
Die Ausstellung mit dem Titel »Wandlungen« zeigt faszinierende Monotypien von Heidemarie Utecht, deren Arbeiten sich durch eine kraftvolle Bildsprache auszeichnen, die vorwiegend abstrakt angelegt ist und den Betrachtenden nicht nur in ihren Bann zieht, sondern auch anregt, sich sein ganz eigenes Bild zu machen.
Jutta Heilmann zeigt mit ihren Skulpturen eine völlig andere, aber ebenso beeindruckende Perspektive. Ihre Werke aus den verschiedensten Steinarten sind durchdachte Kompositionen von Form und Raum. Die Skulpturen sprechen eine klare, aber zugleich subtile Sprache mit fast erzählerischer Qualität in sich, die beim Betrachten zum Nachdenken anregt.
Jutta Heilmann und Heidemarie Utecht haben entschieden, diese Ausstellung mit dem Titel „Wandlungen“ zu versehen. »Warum?«, fragt sich Klaus Müller, der Laudator, der mit einem exzellenten Vortrag in die Ausstellung einführte. Zum Begriff »Wandlungen« führte er Folgendes aus:
»Der Begriff wird religiös und profan verwendet. Die Kirche bezeichnet damit z. B. die Idee, dass Brot und Wein zu Leib und Blut Jesu werden, ohne ihre eigentliche Form und ihren Geschmack zu verändern. Profan heißt es kurz und knapp: „Das Leben ist eine ständige Wandlung.“ Beides hilft, den Titel zu verstehen.
Die Wandlung eines Gegenstands, ohne ihn selbst zu verändern, finden wir in der Kunst häufig. Als krasse Beispiele können der „Flaschentrockner“ und die „Fontäne“ von Marcel Duchamp gelten. Beide unverändert, aber jetzt im Museum. Hier sehen wir den Granitblock von Jutta Heilmann – nicht mehr am Strand, sondern in der Galerie. Die Bilder von Heidemarie Utecht an den Wänden sind unveränderlich, können aber viele Titel tragen. Die Verknüpfung von Bild und Skulptur, wie im Plakat zu sehen, erzeugt eine neue Wirklichkeit und bewirkt im Betrachter eine neue individuelle Wandlung im Bewusstsein. Jedes Erlebnis verwandelt uns. Alles, was uns widerfährt, alles, was uns berührt, bewirkt etwas in uns, all das hat verwandelnde Kraft. Man muss sie jedoch wirken lassen, man darf sich ihr nicht versperren.«
Musikalisch wurde die Vernissage von der Band »Uli George and friends« begleitet, die sich in dieser Zusammensetzung ad hoc zusammengefunden hatte und mit ihren leisen melodischen Klängen das Publikum verzauberte. Danke auch an Janine Willhöft und ihr Team für die Gastfreundschaft im Quartier 36.
Wir laden Sie herzlich ein, sich von der neuen Ausstellung beeindrucken zu lassen!
